Traxxas DCB M41 optimiert und bereit für die erste Testfahrt

Kürzlich ist eine Traxxas DCB M41 Widebody in gutem und nur wenig gebrauchten / gefahrenen Zustand bei mir eingetroffen.
Da die DCB M41 in einigen grundlegenden Details ähnlich wie die Spartan aufgebaut ist, habe ich dem Katamaran schon mal ein paar Optimierungen und Tuningmaßnahmen zukommen lassen, die sich auch beim Schwesterboot mit V-Rumpf bereits bewährt haben:

Als erstes ist auch bei der DCB M41 Widebody etwas Verbesserung im Bereich der Wasserkühlung angebracht.
Dabei gibt es zwei generelle Schwachstellen. Zum ist die Kühlmanschette des Motors ab Werk komplett aus Gummi ausgeführt. Dies ist bei RC-Booten nicht nur unüblich, sondern sie neigt auch dazu recht schnell undicht zu werden. Das tut der Kühlung zwar keinen Abbruch, sorgt aber für zunehmend Wasser im Rumpf.
Daher ist hier der Austausch durch eine dichte Kühlmanschette aus Aluminium schon fast Pflicht!
Weiterhin ist der Wasserfluss im Kühlsystem eher knapp bemessen. Zum Einen ist der Durchmesser der Schläuche und Kanäle etwas gering. Vor allem aber die Auslegung mit nur einem Kühlstrang führt dazu, dass der Motor das Wasser zur Kühlung bekommt, welches vorher schon durch den Regler geflossen ist und durch diesen bereits erwärmt wurde. Ideal wäre hier natürlich eine komplett zweiflutige Kühlung. Um mir aber eine zweite Wasseraufnahme und einen weiteren Durchlass für einen zweiten Kühlschlauch zu ersparen, bin ich, wie auch schon bei meinen Spartans, einen anderen Weg gegangen.
Mit einem Y-Adapter habe ich den Kühlkreislauf erst im Inneren des Bootes aufgeteilt und bin dann mit jeweils einem Strang zum Regler und mit einem Strang zum Motor gegangen. Dadurch bekommen beide Komponenten gleichermaßen frisches und entsprechend kühles Wasser für die Wärmeabfuhr. Die beiden Stränge sollte man nach den Kühlelementen übrigens nicht mehr mit einem weiteren Y-Adapter zusammenfassen, auch wenn das mit Hinblick auf dann nur einen erforderlichen Wasserauslass auf den ersten Blick hin elegant erscheinen mag. Dann wäre aufgrund der unterschiedlichen Widerstände bei Durchströmen der Kühlkörper bei Regler und Motor nicht sichergestellt, dass auch beide Komponenten gleichermaßen mit Wasser versorgt werden. Mit zwei Auslässen hingegen kann man das recht leicht während der Fahrt überprüfen. Den zweiten Auslass habe ich auf der anderen Seite des Bootsrumpfes angebracht. Das erfordert zwar Vorbeifahrten in beiden Richtungen um die Funktion der beiden Wasserauslässe zu überprüfen, ist dann aber dafür auch eindeutig feststellbar.
Um aber trotz nur eines Zuflusses möglichst viel Wasser zur Kühlung in beiden Strängen zur Verfügung zu haben, habe ich nicht nur die Schläuche durch andere mit einem etwas größeren Innendurchmesser ersetzt. Vor allem die Öffnung zur Wasseraufnahme am Ruder habe ich mit einem Dremel etwas erweitert. Ebenso habe ich den Durchlass am Schlauchaneschluss noch etwas aufgebohrt. Der Kanal im Ruder selbst hat übrigens schon einen etwas größeren Durchmesser, so dass es genügt, die beiden genannten Engstellen etwas zu vergrößern.

Da es mir bei meiner Spartan schon einmal den Träger des Ruders verbogen hat, habe ich auch bei der DCB M41 eine Verstärkung gefertigt, die hier für ausreichend Stabilität sorgt.
Eine bewusst eingesetzte Sollbruchstelle ist hingegen die Kunststoffschraube an der Befestigung des Halters für das Ruderblatt. Sollte man mal versehentlich mit höherer Geschwindigkeit über ein Hinderniss fahren, so könnte das Ruder ernsthaft beschädigt oder gar komplett herausgerissen werden. Durch den Einsatz einer Kunststoffschraube werden derartige Beschädigungen vermieden oder wenigstens in ihrem Ausmaß reduziert. Die Kunststoffschraube wird bei zu hoher Belastung einfach abgeschert und das Ruder kann, dann nur noch durch die eine oberer Schraube befestigt, nach oben wegklappen. Dies hat mir bereits bei meiner Spartan schwere Schäden erstpart.

Zwischen Wellenausgang am Strut und dem Propeller-Mitnehmer (Dog-Drive) muss etwas Spiel eingestellt sein. Dieses wird benötigt, da sich die Flexwelle unter Last zusammenzieht und dadurch verkürzt. Die axialen Kräfte, die der Propeller erzeugt und das Boot vorantreibt, werden dann im Idealfall zu 100 % zwischen dem Propeller-Mitnehmer und dem Strut übertragen.
Ist das Spiel jedoch zu groß, dann wird die Welle gestaucht und ein Teil der Vortriebskraft wird über die Flexwelle bis zur Motorwelle weitergegeben. Hier werden sie dann erst durch das Kugellager am hinteren Lagerschild auf das Boot selbst übertragen. Da das oben genannte Spiel bei den Traxxas-Booten im Serienzustand allgemein relativ groß eingestellt ist, gehe ich davon aus, dass diese auf den Motor wirkenden Druckkräfte (gewollt) entstehen und weniger kritisch sind, als umgekehrt entstehende Zugkräfte durch ein zu geringes Spiel am Strut.
Die Motorlager sind aber eigentlich Radiallager, die primär darauf ausgelegt sind, die Motorwelle in Rotationsrichtung zu halten und zu führen. Für die Aufnahme axialer Kräfte sind diese Lager nicht gedacht. Entsprechend treten hier im Serienzustand hohe Belastungen auf, die bestenfalls nur zu einem erhöhten Verschleiß führen.
Um diese Kräfte in geeigneter Weise aufzunehmen, habe ich, wie auch schon bei der Spartan, eine kleine Platte gefertigt, das als Widerlager dient und gleichzeitig auch die Motorbefestigung optimiert. Gegen diese Platte habe ich ein Axiallager angeschlagen, das auf der anderen Seite gegen die Wellenaufnahme wirkt. Die Unterlegscheiben dienen nur dazu, um den verbleibenden Abstand zwischen Lager und Wellenaufnahme zu überbrücken und den gegebenenfalls entstehenden Kraftschluss herzustellen. Mit dieser Konstruktion wird nun insbesondere das hintere Motorlager entlastet und die Vortriebskraft optimal auf das Boot übertragen.
Endziel ist es aber natürlich, ein Gefühl für das optimale Spiel zwischen Propellermitnehmer und Strut zu entwickeln, damit an dem zusätzlichen Lager so gut wie keine Kräfte entstehen. Dann läuft das Lager drucklos mit und die Platte dient nur noch als Optimierung der Motorbefestigung.

Wie bei den Spartans, habe ich dann auch dem Katamaran die Trimmklappenverstellung von Traxxas gegönnt. Generell lässt sich das Boot dadurch deutlich leichter und vor allem genauer trimmen.

Zu guter Letzt habe ich noch das 2056er Steuerservo durch ein 2075er ersetzt. Mehr Kraft braucht es am Ruder zwar nicht unbedingt. Aber das 2075 ist eben nicht nur stärker, sondern vor allem auch schneller in der Umsetzung der Steuerbefehle als das serienmäßig verbaute Servo. Und das merkt man auf jeden Fall!

Mit diesen Maßnahmen sollte meine Traxxas DCB M41 Widebody jetzt gut für die erste Fahrt bei mir gerüstet sein. Was sich eventuell noch an weiteren Verbesserungen ergibt oder anbietet werden ich dann nach den ersten Runden mit dem Katamaran sehen.

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