Der HPI Baja 5B Flux war schon immer eine beeindruckende Erscheinung. Egal ob auf einem Messestand oder im Laden. Immer wenn ich ihn gesehen habe, keimte in mir die Idee, dass er eines Tages mal mein RC-Regal schmücken könnte. Damals war ich aber gerade erst einmal dabei die Modelle im 1/8er Maßstab für mich zu entdecken. Und leider ist der Baja 5B als Brushless nach nur relativ kurzer Bauzeit recht schnell wieder vom Markt und aus meinem Kopf verschwunden.
Kürzlich bin ich jedoch im Internet auf einen neuwertige und noch ungefahrenen Baja 5B Flux zum fairen Kurs gestoßen. Und der stand auch noch im die Ecke. Da musste ich dann natürlich zuschlagen. Nachdem der große Brushless-Buggy also kurze Zeit später in meinem Hobbykeller stand, war die Begeisterung vollends entfacht!
Dieses neuwertige Stück ist aber natürlich viel zu schade für den harten Geländeeinsatz. Da der Reiz, so ein stattliches Modell auch mal zu bewegen, immer übermächtiger wurde, habe ich mir kurz entschlossen noch einen gebrauchten Baja 5B Flux in passablem Zustand für relativ kleines Geld zugelegt. Wenn das mit den 1/5ern doch nichts für mich sein sollte, wäre der jederzeit wieder verlustfrei veräußerbar.
Aufgrund der Erfahrungsberichte, die so im Internet zu finden sind, wurde dieser vor meiner ersten Fahrt noch mit zusätzlichen Kondensatoren am eher knapp bemessenen Regler versehen. Außerdem wurde ein externes BEC von Castle Creations verbaut um den Regler weiter etwas zu entlasten. Außerdem sollte die Akku-Bestückung erst mal nur mit LiPos bis 7S erfolgen, was der elektrischen Standfestigkeit ebenfalls gut tun sollte.
Da die Serienreifen wohl nicht wirklich geeignet sind, habe ich den Baja noch auf ein paar Big Digger von MadMax gestellt.
Für die Optik gab es dann noch LED-Elemente für die bestehenden Scheinwerfer sowie zwei zusätzliche Scheinwerfer, die vor der Dämpferbrücke montiert wurden.
Dann konnte es losgehen. Bereits nach den ersten Metern war ich hin und weg. Nach vielen Kilometern mit meinen verschiedenen 1/8ern war ich nun in eine neue Dimension aufgestiegen. Dass die Bajas bleiben würden war sofort klar!
Man spürt die bewegte Masse, das Fahrverhalten ist wesentlich realistischer als bei allen kleineren Modellen, und die Fahrdynamik wirkt erheblich eindrucksvoller, als sie im direkten Vergleich mit den kleineren Modellen eigentlich sein dürfte.
Erstaunlicherweise ist das Fahrverhalten trotz des Hinterradantriebes und der dadurch nur auf die Hinterräder wirkenden Bremse des Reglers erstaunlich gut kontrollierbar. Die anfänglichen Ideen mit einer Scheibenbremse für die Vorderräder für ein kontrollierbareres Fahrverhalten habe ich umgehend wieder verworfen.
So wie er jetzt mit den wenigen Modifikationen dasteht, ist er erst mal fertig und passt einwandfrei.
Neben einer Baustelle, mit großen Flächen mit festem Erdboden ging die erste Ausfahrt dann auch recht schnell auf eine Motocross-Strecke. In beiden Umgebungen wirkte der große und schwere Baja total souverän und trotz der Bestückung mit „nur“ 7S LiPos keineswegs untermotorisiert. Selbst das Serienmäßige Lenkservo verrichtete seinen Dienst recht anständig. Die Reifen bieten ordentlichen Grip und auch eine gute Haltbarkeit. Nur auf Alsphalt kann man die Stollen natürlich sehr schnell runterradieren.
Dass der HPI Baja 5B Flux mit den im Vergleich zu anderen Modellen nur recht wenigen Modifikationen schon so gut funktioniert, hätte ich nicht erwartet. Um so mehr verwundert es mich, dass er sich nicht länger im aktiven Programm von HPI halten konnte. Aber vielleicht war es damals einfach noch nicht an der Zeit für einen Stromer im 1/5er Maßstab. Wie dem auch sei: Für mich ist die Zeit für den großen Flux jetzt gekommen!