Mein erstes Modell von Thunder Tiger war seinerzeit der 1/10er Sparrowhawk XXT. Dieser konnte mich konstruktiv in mancher Hinsicht nicht wirklich überzeugen, weswegen ich ihn letztendlich wieder verkauft habe. Aber schon damals hatte ich den Eindruck, daß die 1/8er Modelle von Thunder Tiger in einer andere Liga spielen.
Auf der Spielwarenmesse 2013 schaute ich mir dann den e-MTA von Thundertiger etwas genauer an. Er machte schon damals einen guten Eindruck auf mich, mußte aber letztlich erst einmal hinter einigen anderen Modellen, die mich dann doch noch mehr reizten, anstehen.
In meinen Fokus geriet der e-MTA dann wieder, als ich mir die Anschaffung eines 1/8er Truggies oder Monstertrucks zum Bashen überlegte. Fast wäre er es da auch geworden, wäre mir nicht ein günstiges Angebot für einen E-Revo BL dazwischengekommen.
Nun hat der e-MTA in seiner ursprünglichen Form wichtige Updates, wie beispielsweise den Wechsel auf die robusteren Heavy Duty (HD) Komponenten im Antriebsstrang, hinter sich und steuert langsam aber sicher seinem Verkaufsende entgegen. Schließlich gibt es schon seit einiger Zeit den e-MTA G2 mit den stehenden Doppel-Stoßdämpfern und anderer Bereifung. Außerdem steht bereits der e-MTA Kaiser mit scaliger Karo und Soundmodul in den Startlöchern. Entsprechend günstig werden derzeit daher die „alten“ e-MTA angeboten.
Auch wenn es an der ursprünglichen Konstruktion ein paar Kritikpunkte, wie die anfällige Karohalterung / Stoßdämpferbrücke oder die großen 23mm Radmitnehmer, die die Verwendung anderer Räder erst einmal unmöglich machen, gibt, ist er für mich doch die erste Wahl! Abgesehen von der Optik, die mir beim neueren e-MTA G2 nicht so gut gefällt sind es auch die liegenden Stoßdämpfer, die mir die Urversion sympathisch machen.
Also wenn nicht jetzt, dann nie! Und bei einem Preis von rund 350,- € für einen soliden 1/8er 6S-tauglichen Brushless-Truck sollte man eh nicht lange überlegen. Und hier ist er nun:
Der Lieferumfang ist standesgemäß sehr gut. Neben ausführlicher Dokumentation und Anleitungen gibt es alles benötigte Werkzeug, Kleinteile wie Stoßdämpferclips und eine weitere Abdeckung für den Regler, ein Hauptzahnrad für eine längere Übersetzung und sogar eine Wheelie-Bar. Die Fernbedienung muß mit insgesamt sechs Mignonzellen bestückt werden, was nicht mehr ganz zeitgemäß ist. Positiv finde ich jedoch die gut bedienbaren Drehregler für alle wichtigen Funktionen.
Insgesamt überzeugt das Chassis auf den ersten Blick. Daß nahezu alle Komponenten unter irgendwelchen Abdeckungen verbaut sind, war mir ja bereits bekannt. Das bedeutet einen ordentlichen Schutz gegen grobe Verschmutzungen oder Spritzwasser, bringt aber auch mehr Probleme bei der Kühlung und einen erhöhten Aufwand bei Wartungsarbeiten mit sich. Optisch macht der e-MTA auch ohne Karosserie einen sehr guten Eindruck. Schon fast an ein Stealth-Flugzeug erinnernd kann ich gar nicht genau sagen, ob er mir mit oder ohne Karo besser gefällt. Der Wunsch, die Karo lieber weglassen zu wollen wird leider auch dadurch bekräftigt, daß man beim Anbringen der Aufkleber leider nicht sehr viel Sorgfalt walten ließ. Trotzdem ist die Nutzung der Karosserie, zumindest als Schutz für das Chassis, wohl dringend angebracht. Der verwendete Kunststoff der Chassis-Komponenten und -Abdeckungen macht im Vergleich zu dem, den ich von Traxxas oder HPI kenne, einen sehr harten und somit auch eher spröden Eindruck. Wie sich der später in der Praxis bewährt bleibt abzuwarten.
Generell sollte die Montage ja bei allen RTR-Modellen überprüft werden. So auch beim e-MTA: Das Motorritzel war leider nicht auf die Abflachung der Motorwelle ausgerichtet und hätte sich im Betrieb wohl recht schnell gelöst. Weiterhin sind mir die teilweise blankgescheuerten Isolierungen der Steckverbinder zwischen Motor und Regler aufgefallen. Bei dem recht dünnen Durchlaß, in den die Kabel eingefädelt werden müssen, kein Wunder. Da ist beim Einbau schon ein gewisses Maß an Sorgfalt erforderlich.
Aber gut – bei dem recht günstigen Einstandspreis können diese Mängel bei der Montage durchaus verschmerzt werden. Beachtet man, daß man den e-MTA derzeit zur zur Hälfte des Geldes bekommt, das man für einen neuen E-Revo BL oder Savage Flux HP investieren müßte, dann ist er auf jeden Fall ein Schnäppchen und definitiv jeden Cent wert! Ich bin auf jeden Fall schon jetzt froh mit noch einen e-MTA zugelegt zu haben, solange es ihn noch in dieser Form gibt.
» Weitere Infos zum Thunder Tiger e-MTA
In diesem Beitrag erwähnte RC-Fahrzeuge, Zubehör- und Tuningteile:
ThunderTiger e-MTA (6403-F113)
» zur Herstellerseite | » bei Amazon | » bei Conrad | » bei HobbyDirekt