Nach meinen ersten Ausfahrten mit der Traxxas Spartan an 4S und 5S LiPos war es nun an der Zeit ein wenig mit verschiedenen Propellern zu experimentieren. Möchte man gleich mit einem Metallpropeller in die Vollen gehen, dann ist das eine Wissenschaft für sich, die mit polieren und feinwuchten nicht nur Know-How und Arbeit erfordert. Bei Stückpreisen um 20 bis 30 Euro geht das mit ein paar verschiedenen Durchmessern und Steigungen auch ganz schön in´s Geld.
Die Alternative, auf die auch Profis für die erste Anpassung gerne zurückgreifen, sind CFK-Propeller. Diese sind in vielen Größen erhältlich und mit Stückpreisen um vier Euro auch vergleichsweise günstig. Ich denke daß diese Propeller für reine Hobbyfahrer wie mich auch dauerhaft durchaus ausreichen werden.
Graupner bietet hier ein umfassendes Sortiment an. So groß die Auswahl an Propellern mit 4mm-Gewinde-Aufnahme ist, so überschaubar wird es, wenn man wie bei der Spartan einen Drive-Dog-Mitnehmer mit 3/16″ (ca. 4,76 mm) hat. Besonders die interessanten Modelle mit 1,5mm-Abstufung im Durchmsser (2318er Serie), größerer Steigung (2327er Serie) oder mit drei Blättern (2299er Serie) gibt es leider nur mit 4mm-Gewinde.
Daher habe ich meine ersten Versuche gestartet diese 4mm-Gewinde auf 4,8 mm aufzubohren und mit einer Aufnahme für einen Drive-Dog zu versehen. Und inzwischen können sich die Ergebnisse schon ganz gut sehen lassen!
Benötigt wird eine kleine Puck-Säge mit Metallsägeblatt, Bohrer in verschiedenen Abstufungen von 4 mm bis 4,8 mm sowie ein Satz Schlüsselfeilen. Ein Dremel mit passendem Fräsaufsatz erleichtert die Arbeit, ist aber nicht zwingend erforderlich.
Zuerst säge ich immer die Spitze am hinteren Ende des Propellers ab. Dabei ist darauf zu achten, daß man nicht versehentlich in eines der Propellerblätter hineinsägt, was vor allem bei Dreiblatt-Propellern sehr schnell passieren kann.
Dann folgt das Aufbohren. Generell lässt sich der Messingeinsatz mit dem 4mm-Gewinde recht gut zerspanen. Durch das vorhandene Gewinde kann es aber passieren, daß sich der Bohrer in das Gewinde hineinfrisst. Daher bohre ich immer in mehreren Stufen (4,0 – 4,2 – 4,5 – 4,8mm) nach und nach auf. Je nach Propeller kann es sein, daß bei Erreichen des Zieldurchmessers noch ein dünner Teil der Messinghülle übrigbleibt. Bei anderen wird diese vollständig herausgebohrt.
Je nach Propeller kann es erfolderlich sein, die Auflageläche zum Drive-Dog plan zu feilen um eine gute Auflagefläche zu erhalten. Dann erfolgt das Feilen der Nut für den Drive-Dog. Hier hat sich ein einfacher Satz Schlüsselfeilen aus dem Baumarkt bewährt. Wer sich ein wenig Arbeit sparen will, kann den Propeller an der Stelle, wo nachher die Nut sein soll, zwei mal Einsägen und damit schon mal die Kanten der Nut schaffen. Dann muß man beim Ausfeilen der Reste nicht mehr so viel Acht geben. Ein Dremel mit dem passenden Fräsaufsatz hilft hier auch ungemein.
Mit folgenden Propellern habe ich an der Traxxas Spartan an 4S und 5S bisher sehr gute Erfahrungen gemacht:
Graupner 2318.43,5 – CFK Zweiblatt / 43,5 mm Durchmesser / 61,0 mm bzw. 1,40 Steigung
(Geht gut an 4S und 5S. An 5S sollte man die Kühlung ein wenig im Auge behalten.)
Graupner 2299.42 – CFK Dreiblatt / 42,0 mm Durchmesser / 58,0 mm bzw. 1,38 Steigung
(Nicht ganz so effektiv wie der 2318.43,5, aber als Dreiblatt-Prop eine nette Alternative)
Wie sich die verschiedenen Propeller auf die Geschwindigkeit und die Stromaufnahme auswirken kann man im Bereich Messwerte lesen:
» Messwerte
Größere Propeller ab 45 mm Durchmesser belasten den Antrieb der Spartan zu sehr, was in der Regel zu Temperaturproblemen führen dürfte und auch die Flexwelle schneller verschleißen lässt. Die 2327er Serie mit einer Steigung von ca. 1,60 brachte bei meinen Versuchen keine Verbesserung der Fahrleistungen.
Die verschiedenen Parameter, wie Durchmesser, Steigung und Anzahl der Blätter, sowie deren Auswirkung habe ich im Infobereich schon mal zusammengefasst:
» Unterschiede bei Propellern für RC-Boote
» Weitere Infos zur Traxxas Spartan (blau)
» Weitere Infos zur Traxxas Spartan (rot)